"Der Hundertjährige Krieg" 1337-1453
Im 100jährigen Krieg fanden nur wenige Feldschlachten statt. Es dominierten Belagerungen und Raubzüge. Ausgelöst wurde er durch den Herrschaftsanspruch des englischen Königs auf den französischen Thron. Die Hauptwaffen der Parteien waren neben Schwertern und Kriegsäxten, der englische Langbogen, die Armbrust, die Stangenwaffen wie die Helmbarte, die es in x-verschiedenen Formen gab und die Belagerungstechnik. Hier wurden mit dem Einsatz der ersten Kanonen neue Maßstäbe gesetzt. Auch kämpften natürlich die Ritter in den wenigen großen Feldschlachten. Doch die hochgerüsteten französischen Ritterheere erlitten bei Poitiers 1356 und Agincourt 1415 verherrende Niederlagen gegen die Engländer. Das Diorama zeigt eine Stadt- oder Burgbelagerung, eine charakteristische Begebenheit des 100-jährigen Krieges.
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1 = Kriegsknecht übergibt Fahnenträger die Französische Fahne: Die Zeichen für Truppenbewegungen während der Schlacht wurden im Mittelalter mit der Fahne (und noch nicht mit der Trompete) gegeben. Trompeten wurden im Mittelalter allerdings auch wieder benutzt (sie waren bei den antiken Römern schon in Gebrauch und sind im Mittelalter wahrscheinlich wieder neu "erfunden" worden).
2 = Ritter mit Streitkolben in typischer Rüstung des zur Zeit des Hundertjährigen Krieges
3 = Kriegsknechte zur Zeit des Hundertjährigen Krieges: Die beiden Soldaten tragen Kleven, die zu dieser Zeit sehr oft in Gebrauch waren. Mini-Forma Serienfiguren, der Offizier im Vordergrund ist ein Umbau.
4=Elastolin Umbaugruppe und Mini-Forma Figuren als Bedienung des Trebuchets
5=Großer Trèbuchet (Tribok, Wurfmaschine): Sehr schöne Größe, die den Maßstab von 1:24 sehr gut trifft, ca. 50 cm hoch, was einer Größe von 12 Metern (umgerechnet vom Maßstab 1:24) entspricht. Es fehlt die Befestigung für die Ausklinkvorrichtung. Das Gegengewicht wurde mit Erde gefüllt, es wog bei dieser Größe mehr als 20 Tonnen! Zur Bedienung genügte eine relativ kleine Mannschaft, hauptsächlich wurde das Trébuchet aber zur Verteidigung eingesetzt, d. h. ab dem 13. Jahrhundert waren sehr oft die Burganlagen mit dieser neuen Erfindung gerüstet. Sie kamen u. a. oft zur Zeit der Kreuzzüge auf muslimischen Garnisionen zum Einsatz. Man geht davon aus, dass Trèbuchets im östlichen Mittelmeerraum erfunden wurden, also ist das Trèbuchet eine Erfindung des muslimischen Raumes. Das Trèbichet wurde wegen der Zielgenauigkeit auch von den Kreuzfahrern übernommen und und bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts den muslimischen Maschinen ebenbürtig. Der 100jährige Krieg war ein Belagerungskrieg, es fanden nur wenige Feldschlachten statt. Die gezeigte Belagerungsszene ist daher sehr passend und bezeichnend für diesen Krieg.
6=Mönchsgruppe: Die Mönche (Mini-Forma 75 mm) geben den Segen vor der Schlacht, der Kriegsknecht im Vordergrund führt einen Wolfshund, ein Figurenumbau aus Peipp Figuren.
1 = typische Rittersöldner zu Zeiten des 100jährigen Krieges - hier deutsche Ritter, die für die Franzosen kämpfen. Der rote Ritter trägt eigentlich eine Turniertracht, die im Kampf nicht zum Einsatz kam.
2 = französische Kriegsknechte zu Pferd beachtlich hier die verschiedenen Helmformen, Eisenhüte und Schallern der Kriegsknechte von Mini-Forma
3 = französisches Fußvolk: Die Hauptwaffe ist hier die Hellebarde und die Armbrust, es befinden sich auch Söldner im Tross (z. B. Armbrustschütze mir konisch geformten Helm, der vorallem im Osten (Polen, Litauer und von den Hussiten) getragen wurde.
Chemische Kriegsführung: Geschossen wurde mit fast allem, was "weh tat". So wurden Geschosse mit Pech und Schwefel ebenso wie Steine und Eisenkugeln verfeuert. Auch chemische Waffen, wie ein Korb mit Bienen, kann für die Verteidiger unangenehm werden! Während der Kreuzzüge wurden Tierkadaver verschossen (um Seuchen auszulösen) oder die Köpfe hingerichteter Gefangener zur Abschreckung der Bevölkerung der belagerten Stadt.