Balkankrieg Montenegro Infanterie
Bilder zu unserer Serie über den Balkankrieg Lineol Standardserie
von Asko Schröder
Wer bei Briten und Amerikanern bei Hausser Elastolin automatisch an Tellerhelme denkt, liegt weder falsch noch richtig. Es stimmt, dass besonders der Firmenausstoß an Figuren aus dem militärischen Bereich in den 20er Jahren sehr stark auf den Export ausgerichtet war. Der Inlandsmarkt hatte eher geringes Interesse an Militärspielzeug und das Ausland brachte wichtige Devisen. Allerdings gibt es eine bunte Welt der Diversität, besonders in der Zeit vor dem 1. Weltkrieg.
Um etwas Struktur in das Thema zu bringen, sollte man bei “Briten und Amerikanern“ grundsätzlich zwei Produktionsphasen bei Hausser unterscheiden: mehr
Deutscher Pistolenschütze knieend
Ausgabejahre:
vor 1920
Beschreibung:
Hausser Elastolin 10,5 cm Standardserie - in Preibsch Band 1 Hausser Elastolin Spielzeugsoldaten ist die Figur "nur" mit beweglichem Arm abgebildet. Bei dem abgebildeten "Pappenheimer" ist aber der Arm fest und unbeweglich! Allerdings lässt sich für mich nicht mehr feststellen, ob es zwei Versionen gab. Der Arm könnte auch geklebt/repariert worden sein.
Wertschätzung:
bis 100 €uro
Tendenz: gleichbleibend
Neue Preiskataloge in der Rubrik:
Hausser Elastolin Masse Figuren
Standardserie
5,5 cm (bis 6,5 cm)
"Deutsche Kaiserliche Armee und Ausländer"
weitere Bezeichnung: Festungssoldaten
Zeitraum: von 1914 bis 1932
Auflagen von 1915 bis 1918 meist mit Pickelhaube oder erster Kriegsuniform bei Ausländern (siehe Russen, Franzosen und Briten) später mit Reichswehrhelm und etwas größeren Köpfen
von Asko Schröder
Die frühe Phase der “0”-Serie kann man durchaus berechtigterweise, wenn auch leidlich ketzerisch als 5,5 cm Figuren bezeichnen. Die Köpfe der Soldaten sind kleiner als die ihrer Kameraden nach 1920, denen durch den “Wasserkopf” etwas Puppenhaftes anhaftet, was die Militaria-Sammler in der Regel etwas abschreckt und dafür sorgt, dass das besprochene Sammelgebiet bis heute eher stiefmütterlich behandelt wird. Die 5,5 cm Figuren haben also insgesamt gefälligere Proportionen als ihre 6 und 6,5 cm Nachfahren, wodurch sie relativ leicht zu identifizieren sind. mehr
Name:
Österreich-Ungarn Kaiserreich
Ausgabejahre:
ab 1916 (?) - (1932-???)
Beschreibung:
Hausser Elastolin 5,5 cm
Ein österreichischer Sanitäter der 5,5 cm Serie. Um 1915/16. Eine ähnliche Figur gibt es auch in der 11 cm Serie, allerdings ist dort die Haltung leicht anders . Also eine echte damalige Neuschöpfung (siehe auch der Motorradfahrer unter russischem Zarenreich).
Wertschätzung:
bis 40 €uro
Tendenz: gleichbleibend
Teil 1 Von den « Festungsssoldaten » zur « Normal-Größe »
von Asko Schröder
Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges hatte die Firma Hausser bereits angefangen, das Sortiment von 10 cm auf wohlgenährte 10,5 cm umzustellen und die “alten”, leicht magersüchtigen Figuren ab zu verkaufen. 1914 brachte dann das endgültige “Aus” der bunten Uniformen und feldgraue Männlein füllten von nun an die Regale der Spielzeugläden (jedenfalls bis 1925, als wieder kaiserliche Farbtupfer in das Sortiment aufgenommen wurden, um dann nach 1932 komplett zu verschwinden). Eigentlich hatte die Heeresreform von 1911 bereits die graugrünen Röcke auch in Friedenszeiten festgeschrieben, doch war der von aller höchster Stelle angeordnete Farbverlust unpopulär und besonders bei Kindern unbeliebt. Aber Krieg ist nun einmal kein Kinderspiel und des kaiserlichen Heeres neue Kleider wurden nun resolut monochrom.
Wann genau es den Entwicklern bei Hausser einfiel, die großen Kameraden um kleinere Brüder der “0”-Serie zu ergänzen, wird wohl für alle Zeiten ein Geheimnis bleiben. Dokumentarisch scheint nichts erhalten zu sein, man muss also mit Spekulationen vorlieb nehmen, oder den Indizien folgen. Wahrscheinlich ist, dass der Entschluss, auch eine kleinere Serie herauszubringen, spätestens mit Kriegsausbruch getroffen wurde, zumindest scheinen die zunächst entwickelten Figuren diesen Schluss nahe zu legen. mehr
Wir starten unseren Hausser Preiskatalog der sehr seltenen 5,5 cm Festungssoldaten ausgerechnet mit einem seltenen Russen dieser Serie - "Fahnenträger mit Andreaskreuz" und hoffen in der aktuellen, schrecklichen politischen Lage: "Russen geht bitte nach Hause - kein Krieg mit der Ukraine!"
von Asko Schröder
"Epilog"
Zu den weiteren Sonderfiguren des serbisch-montenegrinischen Sortiments gehört ohne Zweifel der orthodoxe Pope, der laut Lineol-Katalog zur Lazarett-Gruppe gehört. Die Figur, so selten sie in gutem Zustand ist, gibt es in mehreren mehr oder weniger aufwändigen Bemalvarianten, die Armbinde mit dem roten Kreuz ist bei allen eine Konstante. Persönlichkeitsfiguren?
Es ist denkbar, dass vereinzelte Figuren des Balkansortiments nicht unbedingt “nur” Offiziere, Generale und Adjutanten darstellen, sondern durchaus die gekrönten Häupter des Konfliktes. Wer sich den doch recht beleibten Offizier mit Backenbart aus der Montenegriner-Serie genau anschaut, erkennt die nicht zu leugnende Ähnlichkeiten mit König Nikola von Montenegro. Bei anderen Figuren
ist das ähnlich. Karl 1. oder Ferdinand 1. von Rumänien oder Zar Ferdinand 1. von Bulgarien sind gegebenenfalls plausible Kandidaten, es gibt Figuren, denen gewisse Ähnlichkeiten mit bekannten Persönlichkeiten nicht abzusprechen sind. Das mag zwar dennoch Spekulation bleiben, denn Lineol- Archivalien zu dem Thema sind nicht bekannt. Aber irgendwie macht diese “Unbekannte” in der Thematik der Massefiguren doch einen Teil des Sammler-Anreizes aus. Spekulieren, recherchieren, stöbern...des Sammlers täglich Brot.
Das Unbekannte übt nun einmal eine ganz besondere Anziehungskraft aus....auch, wenn man Konstantin 1. Von Griechenland und Peter 1. Von Serbien nicht unbedingt eindeutig aufgrund bekannter zeitgenössischer Portraits gewissen potenziellen Persönlichkeitsfiguren zuordnen kann, mögen sie doch irgendwo anonym auf ihre “Entdeckung” warten. mehr
von Asko Schröder
Das bulgarische Königshaus war der Bevölkerung des Deutschen Reiches aufgrund der dynastischen Verbindungen nach Deutschland bekannt und die Ausführungen der Bulgaren sind besonders detailliert und uniformkundig extrem gut recherchiert. Militärisch glücklos und nach dem 2. Balkankrieg von seinen Gegnern in die Ausgangsstellung zurückgedrängt, nahm das Land auf Seiten der Mittelmächte auch am Ersten Weltkrieg teil, es gibt jedoch bei Lineol-Figuren nicht unerhebliche Uniform-Unterschiede gegenüber der Balkan-Serie, die von Sammlern von Figuren dieser Produktionsperiode oft mit Russen verwechselt werden. Infanterie und Artillerie sind bekannt, andere Waffengattungen nicht auszuschließen. mehr
von Asko Schröder
Rumänien, das sich im Ersten Weltkrieg an der Seite der Entente tummelte und schließlich von den überlegenen Mittelmächten militärisch besiegt und besetzt wurde, hat gleich zweifach Eintritt in die Lineol-Kollektion gefunden: Als Teilnehmer an den Balkankriegen und als deutscher Kriegsgegner im 1. Weltkrieg. Die Uniformen in den beiden Fällen unterscheiden sich signifikant. Während das helle Erdbraun der Uniform in den “Großen Krieg” gehört, finden sich vereinzelt für Uniform-Laien nur schwer zu verortbare Soldaten, die in Braun, Blau und mit badisch anmutendem schwarzen Tschako für Rumänien in den Krieg ziehen. Ein präsentables Belegstück steht hier leider nicht zur Verfügung aber Kampf- und Lazarett-Posen lassen eine breitere Aufstellung des Sortiments vermuten.
Neu: Teil 5 "Griechenland"
Die einzigen bekannten Griechen der Balkanserie werden von marschierenden Evzonen in traditioneller Uniform gestellt. Im weißer Tracht, mit locker geschultertem Gewehr, den
erstaunlichen rockartigen Beinkleidern, den mit schwarzen Bommeln geschmückten weißen Pantoffel und die an einen flachen Fez erinnernde Kopfbedeckung mit beeindruckender schwarzer Quaste sind sehr selten zu finden, besonders in gutem Zustand. Die Details der Kopfbedeckung sind zerbrechlich, die Farbe anfällig. Da diese isolierten Marschierer als vollwertige Armee wenig Sinn machen auf dem kindlichen Schlachtfeld, muss man wohl eher an ein anderes Konzept denken: Geschenk-Kartons mit Balkan-Staaten-Sortiment, in denen die Griechen nur eine unter mehreren verschiedenen Nationen darstellen. Wer sich die Spielsets der frühen Lineol-Serien anschaut (man beachte das berühmte Ensemble mit kämpfenden Japanern und unbekannten Gegnern) kommt schnell auf den Gedanken, dass es sich hier sehr wohl um Elemente solch heterogener Verkaufskonzepte handeln könnte. Einmalige Einzelstücke sind im Lineol-Sortiment eher selten (die Regel wird durch Ausnahmen des berühmten Mexikaners bestätigt), so dass die Geschenk-Karton- Hypothese an Gewicht gewinnt. Auch wenn Griechenland auch am 1. WK teilnahm, spielte das Land in diesem Zusammenhang in deutschen Kinderzimmern keine Rolle. Die Zuordnung “Balkankriege” ist also recht offensichtlich. mehr
Neu: Lineols Balkankrieg
Das "Osmanische Reich"
von Asko Schröder
Als historischer Verlierer des Italienisch-türkischen Krieges um Libyen und des Ersten Balkankrieges (teilweise territorial Rückeroberungen im Zuge des 2. Balkankrieges) durfte das Osmanische Reich in dieser Lineol-Kollektion natürlich nicht fehlen. Neben den bekannten preussisch-dunkelblau uniformerten Soldaten mit rotem Fez und den noch im Libyen-Kapitel vorgestellten albanischen Linien-Infanteristen, stellte Lineol auch türkische Kavallerie her. Die Grundform entspricht den preußischen Ulanen, mit rotem Ulanka-Bruststück, allerdings mit Kosakenkopf. Derlei Exemplare entsprechen in nahezu allen Details den damaligen osmanischen Kavallerie-Einheiten, wie sie im Balkankrieg zum Einsatz kamen. Diese Modelle sind extrem selten. Die Lanzenspitze wird von einem roten Wimpel mit aufgemaltem weißem Halbmond geziert. Balkankrieg
Nächste Woche: Teil 4 Balkankrieg von Lineol "Osmanisches Reich"
Als historischer Verlierer des Italienisch-türkischen Krieges um Libyen und des Ersten Balkankrieges (teilweise territorial Rückeroberungen im Zuge des 2. Balkankrieges) durfte das Osmanische Reich in dieser Lineol-Kollektion natürlich nicht fehlen.
Mehr Figuren gibt es nächste Woche hier im Figurenmuseum...