Die ganz großen Kleinen - Pfeiffer Miniatur-Militärserie
Wir wollen an dieser Stelle ein paar der kleinen Raritäten vorstellen, die man außerhalb Österreichs kaum kennt.
von Asko Schröder
Wir wollen an dieser Stelle ein paar der kleinen Raritäten vorstellen, die man außerhalb Österreichs kaum kennt.
von Asko Schröder
Preiskatalog Kresge Figuren
"Britische Kolonialtruppen"
"Britische Kolonialtruppen" von Kresge mit aktuellen Bewertungen mehr
Preiskatalog Kresge Figuren
"Amerikanische Miliz"
1939 produzierte und wohl nie offiziell verkaufte Miliz aus den Kriegsjahren mit aktuellen Bewertungen. mehr
Kann man auch nach vielen Jahren Sammelleidenschaft noch gänzlich neues entdecken? Man kann das durchaus, meint auch unser Autor Asko Schröder und berichtet über die "Entdeckung" einer jüngst unter dem "Hammer" des bekanntesten Auktionshauses gewonnenenen Auktion einer ganzen, vielleicht unbekannten Figurengruppe!
Über diese von Friedhold Fischer/Mengersgereuth produzierten Figuren für den amerikanischen Markt im Vertrieb des US Einzelhändlers Kresge, die wohl in den Kriegswirren und den damit einhergehenden Exportverboten 1942 in kleinem Kreis, wenn überhaupt, verschwunden ist!
Das vermutliche wieder Auftauchen bzw. die Wiederentdeckung dieser Figuren darf man daher sicher als kleine Sensation bezeichnen! So begibt er sich auf eine Reise in die wunderbare Welt eines deutschen Produzenten von Spielzeugsoldaten und dessen amerikanischen Geschäftspartners in realen Zeiten des 2. Weltkrieges!
Was es mit der Entdeckung dieser Figuren auf sich haben könnte - wie immer ist vieles nur durch Verknüpfen von Informationen zu einer Analyse erklärbar, erfährt der Leser in seinem spannenden Bericht: Des Rätsels Lösung? - "Kresge - ein Indizienprozess"
Artikel The Spirit of 76 von Asko Schröder mehr
Gelegentlich tauchen auf dem Markt hechtgraue Soldaten mit türkischem Fez auf. Während Timm&Pfefferkorn diese Figuren in ihrem 2. Band als Türken einordnen, gibt es andere Spuren, die sich verfolgen ließen.
Seit 1878 hatten Österreich-ungarische Truppen im Nachgang des Berliner Kongresses Bosnien und Herzegovina besetzt, 1908 erfolgte die Annexion. Truppen wurden ausgehoben und in mehr oder weniger orientalisierte österreichische Uniformen gesteckt, ganz nach der Tradition der alten österreichischen Militärgrenze, die jahrhundertelang das Grenzgebiet der Habsburgermonarchie gegen das Osmanische Reich verteidigten.
Auch in den Spielzeugläden spiegelte sich das wieder, wenn auch nur am Rande. Wer die “hechtgrauen” Figuren von Lineol kennt, wird problemlos feststellen, dass sich die Bemalung signifikant von der des Konkurrenten Hausser unterscheidet. Haussers Blaugrau hat mit Lineols hellem Grau nichts gemeinsam. Umso signifikanter, dass sich die angeblichen Türken in grauer Uniform sehr exakt an genau dieser Uniformfarbe orientieren, was vermuten lässt, dass es sich bei den grauen Gestalten eben nicht um Osmanen sondern um Bosniaken handelt. Die im Timm-Pfefferkorn-Band 2 abgebildete Figur eines angeblich türkischen Sturmfahnenträgers weist ein paar “Macken” auf, die auf eine nachträgliche Umgestaltung durch Händler oder Sammler schließen lassen könnten. Jedenfalls hat die “feldgraue” Uniform der vorgeblichen Türken von Lineol absolut nichts mit den tatsächlichen Uniformen des Osmanischen Reiches während des 1. Weltkrieges zu tun. Es wäre Lineol gewiss peinlich gewesen, trotz existierender Uniformbücher des Verlags Moritz Ruhl einen derartigen uniformtechnischen Fehlgriff zu tätigen, zumal die bosnische Uniform absolut korrekt passen würde.
©Asko Schroeder figurenmuseum 2023