Das Zusammenstellen der Kataloge von Masse Figuren ist eine sehr komplexe Aufgabe! Es wird es hier wohl nicht mehr möglich sein, die Altfiguren auch nur annähernd zusammen zu tragen. Also begnügen wir uns mit einer Übersicht und ungefähren Vorstellungen, was es mal alles gegeben hat! Es gibt einige hervorragende Publikationen, doch sind auch die nicht ganz vollständig. Hausser und Lineol hatten in den Anfangsjahren nur wenig Katalogmaterial. Es ist daher schwer an Bilder und seltene Figuren von den 10,5 cm Figuren von Hausser heranzukommen, geschweige eine eigene größere Sammlung aufzubauen. Es wird es bei unserer bescheidenen Auswahl und einem Überblick bleiben. Anders sieht es im Wild-West Bereich aus, wo die Figuren doch noch in ausreichender Zahl und guter Erhaltung gehandelt werden. Trotzdem sind wir im Bereich Masse Figuren auf Einsendungen (wie z. B. Professor Tötschinger aus Wien) angewiesen. Wer hätte diese außergewöhnliche österreichische Lineol Sammlung in Deutschland wohl sonst je gekannt?
Massefiguren: Über den Beginn der Kunststoffproduktion hinaus, bis Mitte der sechziger Jahre, wurden die Spielzeugfiguren noch aus Masse hergestellt. Bereits im 18.
Jahrhundert sind Masse Figuren bekannt. Im 19. Jahrhundert wurden die Figuren dann qualitativ immer besser, durch den Zusatz des Stoffes Kaolin wurden aus dem Sägemehl/Leimgemisch und der
Stabilisierung durch Draht fast unzerbrechliche Figuren. Dies wurde von Hausser und Lineol auch so beworben. Nur Wasser und Feuchtigkeit vertragen die Masse-Figuren nur sehr schlecht. Wer
auf Auktionen schon den traurigen Zustand nasser oder feucht gewordener Massefiguren in Augenschein nehmen konnte, hat eine ungefähre Vorstellung. Im Laufe der Jahre entwickelte jeder Hersteller sein
eigenes Massegemisch. Das Herstellungsverfahren war mit sehr viel Handarbeit verbunden. Die Masse wurde, nachdem mit Draht stabilisiert, in eine zweiteilige Form gepresst, wieder herausgenommen,
getrocknet, entgratet, grundiert und abschließend bemalt. Eine Figur kostete in den dreißiger Jahren zwischen 25 Pfennig und 1,20 Reichsmark. Die meisten Reiterfiguren lagen zwischen 70 und 80
Pfennigen.