von Asko Schroeder
Bewertung und Einordnung
Die mit Abstand billigsten Figuren sind die sparsam und unschön bemalten Soldaten der Reichswehr (mit Schnurrbart), die dann ab 1928 von einer detaillierter bemalten Reichswehr-Variante (ohne Schnurrbart) abgelöst wurden. Zwar bleiben die Formen zwischen 1920 und 1930 weitgehend gleich, allerdings gibt es erhebliche Qualitätsschwankungen. Diese sind heute preisentscheidend. mehr
von Asko Schroeder
Die frühesten Kavalleristen kommen auf grünen Sockeln daher, offenbar als Ergänzung der recht klobigen und noch unbezeichneten Müller&Freyer Nachfolger um 1908 bis 1910. Lanzenreiter, wie Ulanen, Husaren und Dragoner hat es hier ohne Zweifel gegeben, wobei allerdings offen bleiben muss, in welchem Umfang welche Regimenter hier bereits abgedeckt wurden. Garde-Ulanen-Regimenter Preußens und Bayerns sind jedenfalls belegt. Man mag auch den berühmten General im langen Mantel zu dieser Serie zählen.
Die 10,5 cm Serie
Um 1914, noch vor Ausbruch des Weltkrieges, wurde diese Serie eingeführt, offenbar während die 10 cm Figuren noch in den Regalen standen. Was bis eben noch recht knochig und scheinbar abgemagert schien, kam nun wohl genährt und pausbackig daher. Dem kaiserlichen Heer schien es also an ausreichender Verproviantierung nicht zu mangeln. Kein Wunder, die Truppe wurde erheblich erweitert. Koch und Bäcker kamen hinzu, was sich offenbar auch auf die Reiterei positiv auswirkte. Neben die klassischen Pferden der 10 cm Serie, die weiterhin Verwendung fanden, traten nun zunächst ein paar neue, etwas weniger Hunger leidende Tiere. Es gibt eine kurze Übergangsphase mit eher seltenen Pferde-Varianten um dann von denenen ersetzt zu werden, die bis 1930 Verwendung fanden. Auch gab es nun, wohl um das Kampf-Sortiment zu erweitern, gefallene Pferde und stürzende Reiter, die so ziemlich zu den allergrössten Raritäten im Hausser-Pferde-Sortiment zählen.
Die 10 cm Serie
Was dann etwa ab 1912 in die Spielzeugläden ausgeliefert wurde, sprengte den bis dahin eher engen Rahmen und umfasste nun so ziemlich alles, was das deutsche Heer an Kavallerie-Regimentern zu bieten hatte. Ulanen, Husaren, Dragoner (diese in Parade- und Felduniform), garde du Corps, Kürassiere, Schwere Reiter, Jäger zu Pferd, teils im Schritt, teils auch in Kampfpose. Man mag dem Angebot des Marktes entnehmen, dass Dragoner und Husaren besonders beliebt waren und auch heute noch zahlreicher verfügbar sind als Ulanen und gardes du Corps. Echte Raritäten sind Exoten der einzelnen Staaten des Deutschen Reichs und kämpfende Kavalleristen aller Couleur. Neben normalen Kavalleristen gab es Offiziere und Regimentshauptleute sowie Reitermusiker, wo das einen Sinn ergab. Auch diese letzteren sind recht selten, wobei die Kesselpauker sowohl besonders nachgefragt als auch besonders selten sind.