"Stich und Hieb und ein Lieb": "Der Dreißigjährige Krieg"

Demnächst: Ober-Flörsheim 1625 - großes Schaustück zum Thema 30jähriger Krieg mit Bildern und Text
Kaiserliche Kürassiere im Sturm - Germania 70 mm Figuren

Neue Serie im Figurenmuseum: "Stich und Hieb und ein Lieb" - der Dreißigjährige Krieg: - die außergewöhnlichen Ereignisse, die ein Söldnerleben bestimmen, mit extremen Schwankungen - wie im Landsknechtslied - zwischen Lieb und Hieb und Fluch und Segen, durchzogen 30 Jahre Krieg wie die apokalyptischen Reiter die deutschen Lande mit Tod, Pest, Raub und Mord. Aber auch eine tiefe Sehnsucht nach Leben, Liebe, Heldenmut, Tapferkeit und dem kleinen Glück des Augenblicks waren Begleiter dieser Zeit. Niemand hat es wohl besser ausgedrückt, als der Dichter Andreas Gryphius in seiner "Betrachtung der Zeit". Unsere Serie beginnt mit einer 75 mm Figur von Mini-Forma in Modellbemalung, - einen Offizier des Kaiserlichen General Gallas, der zum Stab Wallensteins gehörte. Weitere Figuren und Themen folgen hier im Figurenmuseum.

Teil 4: "Kursächsisches Dragonerregiment von Taube bei Lützen"

Die Kursächsischen Dragoner bei Lützen: Eine der spektakulärsten Fahnen der Fähnlein (Kompanien) des 30jährigen Krieges sind die der Kursachsen unter Kurfürst Johann Georg I., der auf protestantischer Seite gegen den Kaiser kämpfte. Die Dragonerregimenter der Kursachsen trugen in ihren Fahnen die Darstellungen von Fabeln - hier Dragonerregiment von Taube: "Der Reinicke Fuchs predigt dem Hühnervolk".

Teil 3: "Meine Pappenheimer"

Hinweise zu den Lizenzen entnehmen Sie bitte hier: "Bild- Quellen- und Literaturhinweise"

Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim  (geb. 1594 in Treuchtlingen, gestorben am 17. November 1632 in Leipzig) war einer der berühmtesten Generäle des 30jährigen Krieges. Er tat sich in der Schlacht am Weißen Berg gegen die Böhmen durch seine ungestüme und draufgängerische Tapferkeit hervor. Später kämpfte er gegen den protestantischen Bauernaufstand in Oberösterreich, als General von Graf Tilly war er an der Erstürmung von Magdeburg beteiligt. Seine Volkstümlichkeit verdankt er seinem außergewöhnlichen Mut. „Daran erkenn` ich meine Pappenheimer zitiert Schiller Generalissimus Wallenstein im gleichnamigen Drama. Gespalten war das Verhältnis der Kaiserlichen Führung zu ihrem Reitergeneral. Wallenstein zugetan hatte sich das Verhältnis zu Graf Tilly immer weiter verschlechtert. Nach der katastrophal verlaufenden Schlacht von Breitenfeld 1631, die Pappenheim mit einem unbedachten Angriff ausgelöst hatte, wird Tilly mit den Worten zitiert: "Dieser Kerl wird mich um meine Ehre und meinen guten Ruf bringen und den Kaiser um sein Land und Volk." Die Pappenheimer Kürassiere standen wie der General selbst im Ruf besonders tapfer, mutig und treu zu sein. Pappenheim trug sein Mut und sein Draufgängertum auch den Spitznamen „Schrammenheinrich“ und „Schrammhans“ ein da er zahlreiche Verwundungen u. a. bei der ersten großen Schlacht des 30jährigen Krieges beim Weißen Berg empfangen hatte. Es folgten weitere Verletzungen, da der General mit offenem Visier zu kämpfen pflegte. Die Tugenden der Treue und Tapferkeit Pappenheimers ließen sich also auch mit dem Selbstverständnis der Kürassierregimenter in Einklang bringen. Pappenheim erlitt seine tödliche Verwundung bei Lützen, tragisch, dass die Pappenheimer von Wallenstein aus ihrem Winterquartier zurückgerufen wurden ("Der feindt marchirt hereinwarths, der herr lasse alles stehn undt liegen undt incaminire sich herzu mitt allem volck undt stücken auf das er morgen früe bey uns sich befünden kann, ich aber´verbleibe hiemitt des herrn dienstwilliger A.h.z.F. (Albrecht Herzog zu Friedland) Lützen, den 15. Novemb. anno 1632) und sich nach Eintreffen auf dem Schlachtfeld sofort, wie eh und je tollkühn und ohne Pause in den Kampf zu stürzen. Zwar wurde durch Pappenheims Attacke die Kaiserliche linke Flanke vor den Schweden gerettet, er aber erlitt seine tödliche Verwundung und starb nur zwei Tage nach der Schlacht am 17. November 1632. Die Kaiserlichen hatten einen ihrer tüchtigsten und tapfersten Generäle verloren. Sein außergewöhnlicher Mut und Ruhm überdauerten seinen Tod bis heute und verliehen ihm seine Volkstümlichkeit. So das Lied über die Pappenheimer:

 

ll: General Pappenheimer, der soll leben,

General Pappenheimer lebe hoch! :ll

Beim Bier und beim Wein,

lust`ge Pappenheimer woll`n wir sein.

Beim Bier und beim Wein,

lust`ge Pappenheimer, das sind wir!

 

 

Die gezeigten Figuren sind Kürassiere von Mini-Forma und wurden erst sehr spät (nach 2004) zur Serie des 30jährigen Krieges herausgegeben.

 

©figurenmuseum 2011



Teil 2: "Die Schlacht von Lützen"

"Landsknechtslied"

 

Vom Barette schwankt die Feder,
wiegt und biegt im Winde sich.
Unser Wams aus Büffelleder
ist zerfetzt von Hieb und Stich.
Stich und Hieb, und ein Lieb,
muss ein, ja muss ein Landsknecht haben. 

 

Unsre Linke auf dem Schwerte,
in der Rechten einen Spieß,
kämpfen wir, soweit die Erde,
bald für das und bald für dies.
Dies und das, Suff und Frass,
muss ein, ja muss ein Landsknecht haben. 

 

Ruhm und Beute zu gewinnen,
zieh'n wir mutig in die Schlacht.
Einmal müssen wir von hinnen,
lustig drum bei Tag und Nacht,
Nacht und Tag, was er mag,
muss ein, ja muß ein Landsknecht haben.

 

Landsknechtsleben, lustig Leben,
in der Schenke Tag und Nacht.
Sitzt ein fader Kerl daneben,
der nicht singt und der nicht lacht:
Schmeißt ihn raus, reines Haus
muss ein, ja muss ein Landsknecht haben. 

 

Wenn wir dereinst liegenbleiben,
in der blutdurchtränkten Schlacht,
sollt ihr uns ein Kreuzlein schreiben
auf den tiefen dunklen Schacht.
Mit Trommeln viel und Pfeifenspiel
sollt ihr, ja sollt ihr uns begraben...

 

 

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© Ulrich Becker